Aufstieg bleibt weiterhin Ziel für RC Rottweil

Unter neuem Trainer Will Esau mit Disziplin kommenden Aufgaben stellen

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Saison 2021/22 konnte das Männerteam des RC Rottweil als Tabellenzweiter das Aufstiegsspiel zur 1. Bundesliga gegen den BSC Offenbach nicht gewinnen. Der Aufstieg bleibt somit weiterhin ein Ziel der »Schwarz-Gelben«.

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Der RCR startet Mitte des Monats in die neue Saison. Wichtige Vorgabe für Karl-Heinz Bahr, dem Vorsitzen- den des RC Rottweil, ist, »sich mit Disziplin, Freude und geschlossenem Mannschaftsgeist den kommenden Aufgaben zu stellen.« Für die nun anstehende Spielrunde hat sich das Team mit neuen, aber auch zeitweilig verhinderten eigenen Spielern verstärkt. Hinzu kommen Talente aus dem eigenen Nachwuchs, die in den kommenden Monaten ins Team der Aktiven eingebaut werden. Nach fünf Jahren intensiver und erfolgreicher Arbeit als Coach hat Gustavo Lopez zum Ende der abgelaufenen Saison die Betreuung der Cracks abgegeben und wurde von der Mannschaft und der Vorstandschaft mit hoher Anerkennung und großem Dank verabschiedet. Er steht dem RC Rottweil weiterhin als Berater, Unterstützer und Ideengeber zur Seite. »Seine Aufgabe hat Will Esau übernommen, der herzlich von allen aufgenommen wurde. Er stammt aus Südafrika, lebt seit vielen Jahren in Deutschland und war ein erfolgreicher Spieler in der 1.Bundesliga«, so der RCR-Vorsitzende. Esau trainierte zuletzt das Team der SG SVF Ludwigshafen/RC Worms. Weiterhin ist er als Landestrainer in Rheinland-Pfalz engagiert. Will Esau hat die Sommerpause engagiert genutzt um die »Schwarz-Gelben« im Sinne seiner Spielvorstellungen sowohl athletisch wie auch spielerisch aufzubauen und die Spieler auch mental auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Cracks des RC Rottweil es mit ihrem neuen Trainer schaffen werden, in den Spielalltag der 2. Bundesliga, Gruppe Süd, zurückzufinden.

Zum ersten Rundenspiel fährt der RC Rottweil am Samstag, 24. September, zum RC Unterföhring. Das erste Heimspiel findet gegen den SV StuSta Freimann am Samstag, 1. Oktober, um 16 Uhr statt.


Ligasystem hat Lücken

Die deutsche 7er-Rugby-National-Mannschaft ist derzeit in Südafrika, um dort als erstes Team der Männer in der Rugby-Geschichte Deutschlands an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. »Das ist ein toller Erfolg und alle hoffen auf ein gutes Abschneiden«, so der Vorsitzende des RC Rottweil, Karl-Heinz Bahr.

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Er beschreibt aber auch die aktuelle Situation dieser Sportart. »Es geht eine turbulente Sommerpause im deutschen Rugby zu Ende in der eine Reihe von Problemen zutage gefördert wurden, die den Verband, aber auch die Vereine noch längere Zeit beschäftigen werden.« Betroffen sieht Bahr den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga mit ihren bisher vier regionalen Spielstaffeln.

»Mangels teilnehmender Vereine wird es in der Spiel-zeit 2022/2023 keine 2. Bundesliga Nord geben. So hat die Pandemie offensichtlich vielen Vereinen Probleme bereitet, nicht nur finanzieller Natur – auch mangelt es an Spielern, die sich wohl anderweitig orientiert haben oder dem ovalen Ball den Rücken gekehrt haben«, so Bahr.

Die 2. Bundesliga mit den verbliebenen drei Staffeln Süd, West und Ost startet zu-dem durchweg mit verminderter Sollstärke (acht Mannschaften). Die Südstaffel hat nur noch sechs Teams: Heidelberger TV, SV StuSta Freimann (München), RC Unterföhring, SU Neckarsulm, TSV 1846 Nürnberg und den RC Rottweil.

Es gibt keinen Aufsteiger aus den Regionalligen Bayern und Baden-Württemberg: Innsbruck (in Bayern spielend) kann mit seinem zu kleinen Platz die Liga-Anforderungen nicht erfüllen und Freiburg war an einem Auf-stieg nicht interessiert. Den Abstiegsplatz kann der Erstliga-Absteiger Pforzheim nicht besetzen, da eine Reihe der Leistungsträger dem Verein den Rücken gekehrt haben und Verträge bei Erstliga-Clubs erhalten haben. Ein Ab-stieg, der sich zum veritablen Absturz entwickelt hat: Pforzheim konnte auch kein Team für die Regionalliga Baden-Württemberg melden.

Ob und wann das Ligasystem wieder wie geplant laufen soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt fraglich. Das deutsche Vereinsrugby ist in jedem Fall noch nicht aus dem Krisenmodus heraus«, so die Feststellung von Karl-Heinz Bahr.

Sportschau zu 7er in Südafrika


Neuer Männer Head Coach Will Esau

Schwabo Artikel

Der Rugbyclub Rottweil geht mit einem neuen Trainer in die Saison 2022/23 der 2. Bundesliga Süd. Nachdem Gustavo Lopez nach fünf Jahren seinen Platz auf der Bank räumte, konnten die “Schwarz-Gelben” mit Will Esau einen erfahrenen Coach verpflichten. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten gibt Esau einen Einblick, wie er seine neue Herausforderung in Rottweil sieht.

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Was reizt Sie an dem Job beim Rugby Club Rottweil? Es ist eine Ehre, die Nachfolge von Gustavo anzutreten, der in den letzten fünf Jahren so unglaubliche Arbeit geleistet hat. Ich freue mich darauf, ein sehr konkurrenzfähiges Team zu übernehmen und auf dieser Grundlage aufzubauen, das sind definitiv große Schuhe, die es zu füllen gilt, und ich freue mich auf die Herausforderung.

 

 Wie sind Sie auf die RCR aufmerksam geworden? Mein Freund Dasch Barber teilte mir mit, dass RC Rottweil auf der Suche nach einem neuen Trainer sei, als meine Frau und ich über einen Umzug nach Freiburg sprachen. Aber auch ich kenne den Verein, seit der RCR gegen SC Neuenheim gespielt hatte, um den Aufstieg in die 1. Bundesliga zu versuchen, also war der Verein auf meinem Radar.

 

Haben Sie sich schon mit dem Verein auseinandergesetzt, vor allem mit der Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit? Nein, das wird meine erste Erfahrung sein, also komplett frisch hineinzugehen, was ich für eine gute Sache halte.

 

Und mit dem Team, kennen Sie einige der Spieler? Ich habe einige der Spieler nach einem der Spiele getroffen und auch ein paar Videos gesehen, es ist wirklich sehr neu für beide Parteien, aber wir werden uns sehr bald vertraut machen.

 

Auch ihre Stärken und (vielleicht auch) Schwächen? Es gibt natürlich Dinge, an denen ich arbeiten muss, ich möchte nicht zu viel verraten, im Moment wird es die erste Aufgabe sein, das Team nach einer langen Saison wieder zusammenzubringen und auf neue Ziele hinzuarbeiten.

 

Wo sehen Sie Ansätze und Potenziale, das RCR-Team weiterzuentwickeln? Es gibt bereits ein starkes Fundament im Team, ich werde mein Bestes tun, um auf dieser Grundlage aufzubauen, um sicherzustellen, dass wir Woche für Woche wettbewerbsfähig sind. Ich werde mir auch andere Spieler im Verein ansehen und mit Jugendlichen helfen, um zu versuchen, sie zu Hause zu halten, damit wir eine Zukunft haben, auf der wir aufbauen können, ich werde sie hart arbeiten, aber wir müssen auch genießen, was wir tun, und auf diese Weise werden wir uns als Team mehr entwickeln. Ich denke, auch zu viel zu ändern, kann sich negativ auf das Team auswirken, also werde ich versuchen, es so einfach wie möglich zu halten.

 

Haben Sie ein bestimmtes Ziel, was Sie mit der RCR-Mannschaft in der neuen Saison erreichen möchten? Natürlich habe ich Ziele, die ich erreichen möchte, ich denke jetzt, um ein starkes Team zu haben, das gut konkurrieren kann, hart arbeiten und Erfolg haben kann, mehr möchte ich noch nicht verraten.

 

Außergewöhnliche Laufbahn

Will Esau hat bisher eine außergewöhnliche Laufbahn vorzuweisen. Der neue Trainer des RC Rottweil war sieben Jahre lang als Darsteller des Musicals “Der König der Löwen” aktiv. Der Südafrikaner, inzwischen 36 Jahre alt, fand schon als Jugendlicher gefallen am Rugbysport, durchspielte die Altersklassen von der U9 bis zur U19.

Nach seiner Aktivenzeit übernahm Esau als Cheftrainer die Auswahlmannschaft vom Landesverband Rheinland-Pfalz. Weitere Trainerstationen von Esau waren unter anderem der SC Neuenheim (Heidelberg) sowie verschiedene Vereine in Südafrika, für die er auch als Spieler aktiv war.

 

Play-offs als Ziel

Mitte Juli wurde der neue Trainer des RC Rottweil der Mannschaft vorgestellt. Das sportliche Ziel ist es, sich wieder für die Playoffs zu qualifizieren. Inzwischen befindet sich der RCR-Coach mit seinen Cracks in Mitten der Vorbereitung.

Auftakt in die Saison 2022/23 der 2. Bundesliga Süd ist am 3. September. Der RC Rottweil startet mit einem Auswärtsspiel, muss beim RC Unterföhring in München antreten.

 

Heimpremiere am 10. September

Heimpremiere unter dem neuen Coach ist am Samstag, 10. September, wenn es um 15 Uhr gegen den SV StuSta Freimann, ebenfalls ein Club aus München, gilt. Spannend dürfte es werden, wenn es am 29. Oktober zum Landesderby gegen den aus der 1. Bundesliga abgestiegenen Verein “Rugby Pforzheim”, in Rottweil kommt. Die Vorrunde geht bis Mitte November, während es an Ende März 2023 in die Rückrunde geht.


RCR Männer Tryout am Dienstag 23.8.

Am Dienstag 23.8. findet ein Tryout Training beim RCR für das Männerteam statt. Los geht es um 19:00 auf dem Rugby Platz in der Stadionstraße 54. Verteilt die Info gerne in eurem Bekanntenkreis und bringt Freunde in die Rugby Familie. Weitere Infos und Antworten auf eure Fragen gibt es bei dem neuen Mannschaftskaptän Fabio.
fabiocarella1@web.de

Auch unser Frauenteam sucht aktiv neue Spielerinnen. Bei Interesse und Fragen gerne per mail melden oder einfach zum Teamtraining Mittwoch oder Freitag ab 19:00 Uhr vorbeischauen.
frauen@rcrottweil.de


Rugby Platz

Gute Nachrichten: Der RCR wächst und wird ab sofort umfassende Prio auf das Gelände unterhalb der Kletterhalle (Sportplatz 3) haben. Bislang wurde der Sportplatz, Dienstags und Donnerstags, von FV08 und Suebia Chalottenhöhe genutzt. Das Stadion wird nun verstärkt auch als Trainingsplatz genutzt.

Konkret bedeutet dies, dass die Fußballtore vom Platz entfernt werden und wir Trainings zeitlich flexibel auf dem Rugby Platz planen können.

Bilder von RCR


Männerteam Vorbereitung Preseason

Bei einem lockeren Get together mit Grillwurst und Isotonischen Getränken hat sich der neue Männercoach Will Esau erstmals mit dem Team zusammengesetzt. Gemeinsam wurden Ziele und Normen für die kommende Saison vereinbart. Das sportliche Ziel ist es, wieder an den Playoffs teilzunehmen und Jugendspieler sowie ehemalige Spieler in die Wettkampfmannschaft zu integrieren. Spaß, Disziplin und Leistung gehen Hand in Hand und der Teamzusammenhalt auf sowie abseits vom Feld ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.

Die Saisonvorbereitung startet am Mittwoch um 19:00 auf dem Rugbyplatz.

Bilder von RCR


PPP Pitch Preseason Preparation am 13.7.22

Nach der Saison  ist vor der Saison und viele Hände, schnelles Ende. Eine Woche vor Beginn der Preseason für das Männerteam haben Aktive aller Mannschaften an Vereinsgebäuden und Sportequipment Hand angelegt. Strahler und Lampen am Außenbereich montiert sowie Material sortiert und defekte ausgetauscht.

Bald geht es wieder los. Die Jungs starten am 18.7. und die Mädels am 25.7. in die Saisonvorbereitung.


Bishopscup 2022 / Saisonabschluss

Zum traditionellen Bishopscup hat der Rugby-Club St. Gallen am vergangenen Wochenende, nach dreijähriger Abstinenz, in die Schweiz geladen. Männer- und Frauenteams aus Schweiz, Liechtenstein, Frankreich und Deutschland traten im 10er Rugby gegeneinander an.

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Die Teams des RC Rottweil nahmen die Einladung an und genossen das Rugbyfest in der Sommerpause. Beide RCR Teams, Frauen und Männer, starten ab Ende Juli wieder in die Saisonvorbereitung.

Bei den Männern traten 10 Teams in zwei Gruppen gegeneinander an. In Pool B traf das Team auf die Mannschaft des RC Konstanz, des RC Freiburg, des Zug Rugby Club und auf das Heimteam „St. Gallen & Friends“. Alle 4 Gruppenspiele wurden souverän gewonnen. Am Samstag Abend stand somit fest, dass man am Sonntag Vormittag gegen das Team GC Rugby aus Zürich im Halbfinale spielen würde. Auch hier konnte ein Sieg eingefahren werden. Im harten Finale gegen den RC Zürich musste sich das Team knapp mit 15 zu 10 geschlagen geben.

Bei den Frauen musste das eigene gemeldete Team kurzfristig zurückgezogen werden. Krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle, sowie die Prüfungsphase an der Uni machte es unmöglich eine vollständige Mannschaft zu stellen. Diese Tatsache tat den übrig gebliebenen 3 Rottweiler Spielerinnen aber keinen Abbruch und kurzerhand wurde eine Spielgemeinschaft mit dem RC Basel gegründet. Insgesamt konnte sich das Team, welches sich im Turnierverlauf erst einmal kennen lernen musste, am Ende auf einem gut erspielten 5. Platz einfinden.

Rugby zocken, anderen Teams aushelfen und neue Freunde gewinnen, gemeinsam Spaß haben und ein Wochenende als Rugbyfamilien genießen. Das war das Ziele dieser Ausfahrt und es konnte vollständig erfüllt werden. Die tolle Organisation und äußerst positive Atmosphäre rundeten das Wochenende ab und der RCR freut sich auf den nächsten Bishopscup 2023 bei dem wir sicher wieder antreten werden.


Trainerwechsel bei den RCR Männern

Bericht Schwabo

 

Beim Rugbyclub Rottweil geht eine Ära zu Ende. Gustavo Lopez, Trainer der “Schwarz-Gelben”, der fünf Jahre lang die Cracks coachte, was im Rugby eine lange Phase ist, beendet sein Engagement. Er kann auf eine erfolgreiche Zeit in Rottweil zurückblicken, formte den RCR zu einer Spitzenmannschaft in der 2. Bundesliga. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten blickt Gustavo auf seine Arbeit beim RCR zurück.

[Anmerkung RCR: Gustavo übergibt seine Rolle als Trainer der Männermannschaft an Will Esau. Er bleibt mit der RCR Familie verbunden und unterstützt das Jugendtraining im Bereich der Altersklassen U12 und U14]

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Herr Lopez, nach 5 Jahren beenden Sie Ihre Tätigkeit als Trainer beim Rugbyclub Rottweil. Das ist eine lange Zeit, ist Ihnen diese Entscheidung leichtgefallen?

Ich muss sagen, dass mir die Entscheidung nicht leichtgefallen ist und ich mich deshalb ein Jahr im Voraus vorbereitet habe. Ich habe mit dem Vereinsvorstand gesprochen und ihnen gesagt, was ich vorhabe, damit wir eine ordnungsgemäße Übergabe an den nächsten Trainer haben können.

Sportlich lief es ja sehr gut. Was waren die Gründe, dennoch aufzuhören?

In der Tat hatten wir in diesen fünf Jahren einen guten Lauf, aber hauptsächlich aus persönlichen Gründen. Ich bin jetzt seit fast 16 Jahren beruflich als Coach tätig und habe mich entschieden, etwas Zeit für meine Familie freizumachen und auch anderen persönlichen Projekten nachzuverfolgen.

Unter Ihrer Riege erlebte der RC Rottweil eine sehr erfolgreiche Zeit, ihre Mannschaft spielte mehrfach um den Aufstieg in die 1. Bundesliga mit. Sind Sie enttäuscht, dass es auch diesmal nicht gereicht hat?

Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, dass wir den Aufstieg nicht geschafft haben, obwohl wir sehr knapp dran waren. Ich habe immer Teams trainiert, um zu gewinnen und das Höchstmögliche zu erreichen. Aber als ich als Person gereift bin, habe ich auch verstanden, wie wichtig es ist, eine Identität zu entwickeln. In meinem Fall mussten wir zuerst ein unangenehmer starker Gegner werden, gegen den man schwer gewinnen konnte. Das haben wir meiner Meinung nach erreicht. Kein Team spielt gegen den RC Rottweil und denkt, es wird ein Spaziergang. Im Gegenteil. Unsere Rivalen mussten ihr Bestes geben, um uns herauszufordern. Darauf bin ich wirklich stolz und ich hoffe, das Team ist es auch.

Im Rugby spielen auch viele Faktoren mit, die man nicht beeinflussen kann, wie zum Beispiel Spielabsagen der Gegner. Fehlt es da noch an der nötigen Professionalität mancher Konkurrenten?

Deutsches Rugby ist immer noch ein sich entwickelnder Sport. Und Situationen wie diese werden passieren. Ich denke jedoch, dass die Ligastruktur hier insgesamt viel besser organisiert werden könnte, um ein viel stärkeres Ligasystem zu fördern. Man muss es den Teams mit ähnlichen Wettbewerbs- und Anspruchsniveaus ermöglichen, regelmäßig gegeneinander zu spielen. Und wenn wir uns zum Beispiel die 2. Bundesliga ansehen … da gab es die ganze Bandbreite von Teams, die voll professionell sind wie Offenbach BSC, bis hin zu Teams, die die Teilnahme absagen mussten, weil sie kein Team aufstellen konnten. Das muss man sich unbedingt anschauen.

Ihre Mannschaft arbeitete und trainierte auch in den Phasen des Lockdown und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hart und intensiv. Sie und der RCR waren sozusagen immer bereit, das große Ziel erreichen zu wollen. Ist es da frustrierend, wenn es sich die Gegner zu einfach machen, Spiele absagen?

Die Realitäten waren in dieser Zeit von Team zu Team sehr unterschiedlich. Dank des guten Vertrauens unserer Behörden in der Stadt waren wir eines der wenigen Rugby-Teams in Deutschland, das schon sehr früh trainieren durfte, solange wir uns an die Regeln hielten, die galten. Diese Situation hat uns auch die Chance gegeben zu lernen, dass das Einzige, was wir kontrollieren konnten, die Art und Weise war, wie wir uns vorbereiteten … alles andere hatte andere Einflussfaktoren, die außerhalb unseres Einflussbereichs lagen. Man muss bedenken, dass wir bis zum Ausbruch von Corona sieben Spiele in Folge in der Liga gewonnen und kein Spiel verloren haben. Covid beendete das und löste auch das Team auf, als einige ausländische Spieler gegangen sind, um in anderen Ländern weiterzuspielen, in denen es einfachere Beschränkungen gab. Also mussten wir auch ein bisschen umbauen.

Müsste sich in der Struktur des Rugbyverbands etwas verändern, damit in den Vereinen, gerade in der 2. Bundesliga, dieser Sport ernsthafter ausgeübt wird?

Das angestrebte Niveau wird für jeden Verein je nach Realität unterschiedlich sein. Aber auf die Gefahr hin, zu direkt zu werden, ich glaube, im deutschen Rugby fehlt es an einem einheitlichen Ansatz. Ich denke, hier ist jeder für sich und aus meiner Sicht und meiner Erfahrung in der Arbeit in Ländern, in denen Rugby ein Entwicklungssport ist, ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ich verwende immer das Beispiel der Erfolgsgeschichte des kolumbianischen Rugbys. Wenn man sich die Rugby-Weltrangliste 2004 ansieht, war Kolumbien 81. und Deutschland auf dem 29. Platz. Im Jahr 2022 ist Kolumbien 33. und Deutschland 31.

Was haben die Kolumbianer in der Zwischenzeit mit viel weniger Ressourcen als Deutschland gemacht?

Sie stellten das Land über den Klub als nationale Politik und alle Klubs mussten eine Rolle spielen, um die Liga so stark wie möglich zu machen, damit sich dies dann in ihren Nationalmannschaften widerspiegelte. Einigkeit und ein langfristiger Fokus sind der Schlüssel. So könnte man über eine sinnvolle Neudefinition der Bundesliga nachdenken. Wir hatten gerade ein Bundesliga-Halbfinale, das mit 66:0 endete. Das spricht für den Niveauunterschied bei den vermeintlichen Top-4-Teams in Deutschland. Aber ich denke, es gibt Möglichkeiten, den Wettbewerb umzustrukturieren.

Durch kurzfristige Spielabsage eines Gegners wird ja die eigene Arbeit zunichte gemacht. Wie motiviert man sich und die Spieler, dennoch alles zu geben, gerade im Training?

Es ist nicht einfach. Wir trainieren, um an Wettkämpfen teilzunehmen, und daher kommt Frustration, wenn sie das Spiel nicht spielen können. Aber wie gesagt. Dies war auch eine Gelegenheit zu lernen, zu kontrollieren, was wir können, und mit dem Rest zu leben.

Der Kader des RC Rottweil besteht aus verschiedenen Nationalitäten. Erschwerte das Ihre Arbeit oder sind Rugbycracks aus einem besonderen Holz geschnitzt, die ein gemeinsames Ziel verbindet, verschiedene Sprachen oder Charaktere keine Rolle spielen?

Ich muss sagen, dass dies eine der größten Lernkurven für mich war. Obwohl sie ein gemeinsames Ziel haben, können die kulturellen Unterschiede für jede Person einen anderen Ansatz definieren. Das war anfangs nicht einfach aber es war eine der lohnendsten Erfahrungen, die ich gemacht habe.

Was nehmen Sie Positives mit aus Ihrer Zeit beim RC Rottweil?

Die Menschen, die ich getroffen habe. Der RC Rottweil hat tolle Leute in und um sich herum. Einige von ihnen sind sehr liebe Freunde von mir und meiner Familie geworden und werden es noch viele Jahre bleiben.

Wie sehen Ihre Pläne für die nächste Zeit aus?

Ich habe einige persönliche Projekte in der Entwicklung. Ich werde weiterhin im Verein tätig sein, aber jetzt etwas mehr Zeit haben, um einigen persönlicheren Interessen nachzugehen.

Bilder von RCR aus Saison 2021/22


Spielbericht BSC Offenbach vs RC Rottweil am 11.06.2022

RC Rottweil verliert  Playoff-Halbfinale beim BSC Offenbach; Aufstiegsspiel zur 1. BL Süd-West: Es ging heiß her an diesem sommerlichen Juni-Samstag im Play-Off-Spiel zwischen dem RCR und dem BSC Offenbach. Das Spiel um den Aufstieg zur 1. Bundesliga verlor der RCR mit 41:20 (Halbzeit 34:13) und hat somit das Aufstiegsfinale verpasst.

Nur ca. 100 Zuschauer wohnten diesem Ausscheidungsspiel unter dem gut leitenden Schiedsrichter Amine Kassir bei. Über 30 Fans nahmen aus Rottweil die Fahrt ins Rhein-Main-Gebiet auf sich und feuerten lautstark ihre Mannschaft an.

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Konzentriert gingen die Spieler beider Mannschaften in dieses Spitzenspiel, das geprägt war von großem Einsatz.  Die Anfangsphase des Spiels wurde so zu einem echten Schlagabtausch. Nach wenigen Minuten legten die Hessen mit einem Straftritt die 3:0-Führung vor. Die Antwort der „Schwarz-Gelben“ kam prompt: Innen-Drei-Viertel Vincent Holpp konnte nach einem geschlossenen Angriff zum 3:5 ablegen und Verbinder Alexander Ruppel erhöhte auf 3:7.  Die BSC‘ler ließen sich durch den Rückstand nicht unterkriegen, verstärkten mit ihrem körperlich stark überlegenen Sturm die Angriffe und aufgrund einiger überflüssiger Regelwidrigkeiten vor allem an den Rucks (offene Gedränge) blieben sie häufig in Ballbesitz. So bauten sie wenige Minuten später die Führung per Strafversuch zum 10:7 aus. Vorausgegangen war hier ein RCR-Foul im statischen Gedränge. Kurz danach setzten sie sich wieder vor dem RCR-Malfeld fest und markierten nach einem ins Malfeld geschobenen Gedränge die 15:7-Führung. Danach konnte Verbinder Alexander Ruppel mit einem verwandelten Straftritt den RCR auf 15:10 heranbringen. Doch die Hessen dominierten weiterhin das Spiel. Wenige Minuten später konnten sie ein Gedränge nach einer Gasse zum 20:10 ins Malfeld der RCR’ler schieben. Nach der erfolgreichen Erhöhung (22:10) bauten sie mit einem weiteren Versuch und der Erhöhung die Führung auf 29:10 aus. Noch vor dem Seitenwechsel konnten sie erneut ablegen, nachdem Alexander Ruppel einen weiteren Straftritt erfolgreich verwandelt hatte (Halbzeitstand 34:13).

Nach der intensiven Halbzeitansprache des RCR-Trainers Gustavo Lopez setzten sich die „Schwarz-Gelben“ in der Hälfte der Hessen fest. Rottweil bestimmte in der Folge das Geschehen, lief Angriff auf Angriff in Richtung des Offenbacher Viertelfelds und war konditionell deutlich besser.  Leider aber fehlte häufig der letzte entscheidende Pass oder der überraschende Side-Step um zu Punkten zu kommen. Die Begegnung wurde in dieser Spielphase sehr hart geführt und so kam es auf beiden Seiten immer wieder zu kurzen verletzungsbedingten Unterbrechungen und Auswechselungen – und die hohen Temperaturen taten ihr Übriges. Erst Mitte der zweiten Spielhälfte kamen die „Schwarz-Gelben“ zu weiteren Punkten: 3.-Reihe-Stürmer Fabio Carella legte unter den Malstangen ab und Schlussspieler Costi Croitoru erhöhte zum 34:20. In den letzten Momenten der über 10-minütigen Nachspielzeit schlossen die BSC’ler noch einen weiteren Versuch mit Erhöhung zum 41:20-Endstand ab.

Trainer Gustavo Lopez: „Es war insgesamt ein sehr hartes Spiel. Das Team hat einen großartigen Kampf gegen einen körperlich klar überlegenen Sturm geliefert, aber letztendlich haben sie uns für unseren Mangel an Disziplin in den Ruck-Situationen bezahlen lassen. Die ganze Woche über haben wir darüber gesprochen, im Spiel zu bleiben und sie nicht zu weit davonkommen zu lassen, in der Verteidigung gebunden zu bleiben, sie beim Tackeln hart zu treffen und unseren eigenen Ball bei der Gasse und beim Gedränge zu gewinnen. Das hat in den ersten 20 Minuten geklappt und wir haben einen schnellen Versuch gemacht. Aber dann haben wir uns zu viele Regelwidrigkeiten geleistet und sie haben drei Versuche aus ihrem Ballvorteil gemacht und wir mussten den 34:13 im Rückstand hinnehmen.

Die zweite Halbzeit war eine wirklich gute, massive Leistung meiner Mannschaft, die wirklich hart gekämpft hat, um zurückzukommen. Wir haben Offenbach den Ball weggenommen und uns mehrere Chancen erarbeitet, die wir leider nicht ausspielen konnten. Auch defensiv haben wir sie in der 2. Halbzeit komplett beherrscht und sie konnten nur in der allerletzten Minute noch einmal punkten.

Als Trainer bei meinem letzten Spiel für den Verein bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft, die mit Herzblut dabei war und gezeigt hat, dass wir auch gegen eine Vollprofimannschaft wie Offenbach mithalten können. Ich hoffe, das Team ist stolz darauf und in eine neue Ära zu gehen.“ (Wir berichten.)

Für den Rugby-Club Rottweil spielten:  José Mohn, Martin Holpp, Swen Engelhardt, Martin Storck, Michael Oswald, Fabio Carella, Rui da Silva, Leonardo Faria, Petrica Ababei, Tobias Oswald, Ladislau Szani und Octavian Guiu (alle Sturm); sowie Philipp von Ochsenstein, Alexander Ruppel, Dassi Audrez, Antoine Essomba, Vincent Holpp, Lukas Kästner, Costi Croitoru, Daniel Muntean und Alexander Boland (alle Verbindung und Drei-Viertel).

Bild von RCR