1.-Liga-Traum für Rugby-Club Rottweil geplatzt – RCR verliert „Spiel des Jahres“ um den Aufstieg zur 1. Bundesliga
Qualifikationsspiel zur 1. Rugby-Bundesliga: Das Team des Rugby-Bundesligisten Berliner RC (BRC) hat am Samstag mit einem 54:19 -Sieg (Halbzeit 35:5) das Heimspiel in der Qualifikation um einen Platz in der 1. Bundesliga gewonnen. Die internationale Truppe aus der Hauptstadt spielt somit weiterhin im für die kommende Saison reformierten deutschen Rugby-Oberhaus.
Gut 200 Zuschauer, darunter etwa 40 Anhänger und Unterstützer des RCR, die teilweise die weite Anreise zu diesem mit Spannung erwarteten Match auf sich nahmen, sowie mehrere RCR-Fans, die inzwischen in und um die Hauptstadt ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben, machten sich lautstark bemerkbar und erlebten bei idealen Spielverhältnissen ein hochklassiges, spannungsreiches Match, in dem die BRC‘ler immer führten – und die RCR’ler erst in der zweiten Hälfte, als die „Schwarz-Gelben“ offener gestalten konnten.
Die erste Halbzeit ging spielerisch klar an den Berliner RC. Die begannen druckvoll und konzentriert und setzten sich mit ihrem ersten Angriff vor dem Malfeld der RCR’ler durch. Schon fünf Minuten danach konnten sie ihren zweiten Versuch legen, nachdem die „Schwarz-Gelben“ einen gewonnenen Ball nicht kontrollieren konnten und das „Ei“ in die Hände der gegnerischen Drei-Viertel-Reihe passten, die nach einem Sololauf und zwei Erhöhungen zum 14:0 vorlegten. Zehn Minuten später stand es nach druckvollen und seitenverlagernden Rucks 19:0 und nach der Erhöhung 21:0 für den BRC. Die Zehlendorfer bauten weiter Druck auf und machten mit raumgreifenden Durchbrüchen einzelner Spieler immer wieder viele Meter in Richtung des RCR-Viertelfeldes. Der RCR hielt mit viel Aufwand und viel Mühe dagegen, musste nach einem leichtfertigen Ballverlust im eigenen Gedränge aber den vierten Versuch der Gastgeber hinnehmen. Erst kurz vor der Halbzeit zeigten die RCR’ler, dass sie durchaus mithalten können und legten mit 1.-Reihe-Stürmer Johannes Husselmann nach einer starken Offensivphase mit mehreren seitenverlagernden Rucks zum 28:5 ab. Aber nach einer zu lässigen Defensive mussten sie den fünften Versuch hinnehmen, der mit der erfolgreichen Erhöhung zum 35:5 die erste Spielhälfte abschloss.
Nach der intensiven Halbzeitansprache der RCR-Trainer Will Esau und Gustavo Lopez setzten sich die „Schwarz-Gelben“ in der Hälfte der Gastgeber fest, konnten aber zunächst keinen Angriff erfolgreich abschließen, sondern mussten nach selbstverschuldetem Straftritt und einem drangvollen Angriff schließlich das 40:5 hinnehmen. Immer wieder erkämpften sich die „Schwarz-Gelben“ aussichtsreiche und vielversprechende Ausgangspositionen, die von den Gastgebern jedoch konsequent angegangen und überwiegend erfolgreich „entschärft“ werden konnten. Erst Mitte des zweiten Durchgangs kamen die RCR’ler zu ihrem zweiten Versuch, den Außen-Drei-Viertel Audrez Dassis mit viel Einsatz zum 40:10 legen konnte. Nach der erfolgreichen Erhöhung durch Nani Mhletywa stand es 40:12. Doch bereits im Gegenzug mussten sie nach Ballverlust an der eigenen Gasse das 45:12, nach der Erhöhung das 47:12 hinnehmen. Mit einem weiteren Versuch von 3.-Reihe-Stürmer Noah Volkers zum 47:17 und der Erhöhung von Robert Carr stand es 47:19. Weiter Punkte schienen möglich, doch das BRC-Team stellte mit einem weiteren Versuch und gelungener Erhöhung den 54:19 Endstand her.
Das Spiel stand unter der sehr guten Leitung des Teams um Schiedsrichter Paul Warman.
Die RCR-Cracks haben mit viel Einsatz toll gekämpft, mussten die Überlegenheit des bisherigen und auch zukünftigen Erstligisten hinnehmen und konnten den Punkteabstand nie entscheidend verkürzen. Das Spiel hat viel Kraft gekostet, das bessere Team hat gewonnen. Gratulation an die BRC‘ler zu diesem beeindruckenden Spiel.
Nach dem Spiel verabschiedeten die „Schwarz-Gelben“ mit vielen Emotionen ihren langjährigen Mitspieler, Mannschaftskameraden und Freund Philipp von Ochsenstein, der das Team sowohl aus privaten wie auch beruflichen Gründen verlässt und seinen Lebensmittelpunkt in die Pfalz verlegen wird.
Für den Rugby-Club Rottweil spielten:
Johannes Husselmann, José Mohn, Kevin Herrmann, Tobias Oswald, Michael Oswald, Noah Volkers, Leonardo Faria, Fabio Carella, Swen Engelhardt, Martin Storck, Rui da Silva und Christian Stanway (alle Sturm); sowie Nani Mhletywa, Teswin Jacobs, Antoine Essomba, Lukas Kästner, Vincent Holpp, Leonard Holpp, Philipp von Ochsenstein, Robert Carr, Audrez Dassis und Christian Bantle (alle Verbindung und Drei-Viertel).